US-Forscher führten ein schockierendes Experiment durch, das die Gefühle Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit in ein neues Licht rückt. Nichts davon ist angeboren!
Zwar fand das Experiment bereits 1957 statt und als Versuchstiere dienten „nur“ Ratten, wir fühlen jedoch auch mit diesen Lebewesen mit. Viele Menschen reagierten darauf mit starken Gefühlen, denn der Versuchsaufbau führte zum sicheren Tod der Teilnehmer.
Der Verhaltensforscher Curt Richter untersuchte damals, wie lange wilde Ratten schwimmen, bevor sie ertrinken. Ich gebe zu: Das ist eine skurrile Fragestellung, doch lies bitte weiter. Die Erkenntnisse aus dem Experiment sind weltbewegend. Sie gingen in die Geschichte ein.
Der Tierversuch
Professor Richter warf seine Ratten in einen Behälter mit Wasser und beobachtete, wie lange sie durchhielten. Wilde Ratten sind wachsame und misstrauische Tiere, die erstaunlich heftig reagieren, wenn man sie fängt. Von Natur aus suchen sie stets einen Fluchtweg – und natürlich haben auch die Ratten des Professors versucht, ins Freie zu kommen. Das hat aber nicht funktioniert. Aus dem Gefäß gab es kein Entrinnen.
Vorab teilte Professor Richter seine Versuchstiere in zwei Gruppen. Die erste Gruppe wurde einfach so in den Wasserbehälter geworfen. Bevor er aber die Ratten der zweiten Gruppe in das Bassin warf, hielt er sie vorher eine Weile fest zwischen den Händen. Er übte keinen Druck aus, die Ratten wurden äußerlich nicht verletzt. Innerlich machten sie jedoch die Erfahrung der Hilflosigkeit. Sie spürten, dass ihre Befreiungsversuche aussichtslos waren, egal wie sehr sie sich bemühten. Die zweite Rattengruppe wurde also „hilflos“ gemacht, während ihre Artgenossen aus Gruppe 1 nicht auf diese Weise behandelt wurden.
Die Ratten aus beiden Gruppen landeten im Wasser, es ging für sie um Leben oder Tod. Was denkst du: Gab es einen Unterschied? Schwammen die Ratten der einen Gruppe länger als die der anderen? Nimm dir einen Moment und schätze einmal. Ich verrate dir dazu noch, dass Ratten gute Schwimmer sind. Noch ein Fakt: Die Ratten, die Professor Richter vorher zwischen seinen Händen eingesperrt hatte, hielten sich bis zu 15 Minuten lang über Wasser, bevor sie ertranken.
Um wie viel länger schwammen die „nicht vorbelasteten“ Ratten? Schafften sie vielleicht 20 Minuten? Oder 30 Minuten? Möglicherweise sogar eine Stunde? Oder gab es keinen Unterschied, und sie schwammen auch 15 Minuten?
Nimm dir bitte einen Moment und schätze einmal. Hast du eine Zahl?
Das verblüffende Resultat
Hier ist die Antwort: 60. Aber nicht Minuten, sondern Stunden. 60 Stunden. Sechzig Stunden! Das sind zweieinhalb Tage! Zweieinhalb Tage versus 15 Minuten. Ein Unterschied, wie er größer kaum sein könnte. Die Kontroll-Ratten, welche sich nicht hilflos fühlten, schwammen 240 Mal länger als die hilflosen, bevor sie absoffen. Unfassbar, oder?
Ich würde dir gerne erzählen, dass Professor Richter seine Tierchen kurz vor dem Ertrinken rettete oder wiederbelebte und die Welt ein Ponyhof ist. Das ist sie aber nicht. Es ist tragisch, wenn Lebewesen getötet werden. Bevor du dich aufregst, sei versichert, dass solche Experimente heutzutage nicht mehr bewilligt werden, dafür sorgen die mittlerweile gegründeten Ethikausschüsse. Dein Ärger über solche Tierversuche ändert nichts daran, dass vor vielen Jahren dieses Experiment durchgeführt wurde, so schockierend es auch ist.
Überlege dir lieber, welche Erkenntnisse du daraus für dich gewinnen kannst, damit die armen Tiere nicht sinnlos gestorben sind. Meiner Meinung nach ist das Resultat des Versuchs weltbewegend.
Sag deiner Hilflosigkeit adieu!
Physisch bestand kein Unterschied zwischen den hilflos gemachten Ratten und den nicht beeinflussten. Es war nur gelerntes Verhalten. Professor Martin Seligman nannte dieses Phänomen treffend „erlernte Hilflosigkeit“. Er forschte viele Jahre an Hunden, Ratten und Menschen und erklärt den Ausgang des Experiments als „Kopfsache“: Die hilflosen Ratten lernten, dass sie ihr Leben nicht mehr in der Hand hatten. Egal, wie sehr sie sich anstrengten, es gab keinen Ausweg, alle Mühe war vergebens. Im Wasser verhielten sich die Ratten entsprechend dieser Überzeugung und ergaben sich ihrem Schicksal.
Die Vermutung, dass Ratten Hilflosigkeit fühlen können und deshalb vorschnell aufgeben, klingt wie wilde Spekulation. Diesen Vorwurf räumte Richter erfolgreich aus, indem er einigen seiner Ratten die Hilflosigkeit wieder abtrainierte: Manche umschloss er mit den Händen, bis sie zu zappeln aufhörten, ließ sie jedoch wieder frei. Andere warf er ins Wasser, rettete sie aber kurz darauf. Diese Vorgänge wiederholte er einige Male und befreite so die Tierchen von ihrem Glauben, ausgeliefert zu sein. Diese Ratten lernten, dass ihre Situation doch nicht hoffnungslos war. Ihre Lebensgeister kehrten zurück, sie wurden wieder wild und schwammen genauso lange wie ihre Kameraden aus der Kontrollgruppe: 60 Stunden.
Genauso ist es mit uns Menschen! Wenn wir die Überzeugung haben, unser Leben nicht in der Hand zu haben, neigen wir dazu, uns unserem Schicksal zu ergeben und abzusaufen. Was für eine Tragödie!
Im Rattenexperiment entschied die Überzeugung über Absaufen oder eine Chance haben. Die Überzeugung entscheidet über dein Leben. Der Glaube versetzt Berge. Wir Menschen haben die Wahl, an welche Überzeugungen wir glauben wollen, weil wir ein Gehirn besitzen, das uns die Möglichkeit dazu bietet. Und glaube mir: Solange nicht etwas an deinem Hirn kaputt ist, anatomisch, neurologisch oder organisch, hast du diese Wahl!
Mit meinem Praxis-Ratgeber „Gesundes Selbstvertrauen“ wirst du trainieren, Überzeugungen über Hilflosigkeit und Unveränderlichkeit abzubauen. Du wirst dich Schritt für Schritt immunisieren und dich von dem Glauben befreien, hilflos, unzulänglich oder wertlos zu sein. Du wirst gesundes Selbstvertrauen entwickeln.
Wahnsinn! Der Glaube versetzt wohl tatsächlich Berge…